Diese Frage stellte kürzlich nun auch der Chef des weltweit größten Vermögensverwalters BLACKROCK.

„Es handelt sich aktuell um den größten Bankenkollaps seit der Finanzkrise von 2008.“ So oder so ähnlich lauteten dieser Tage zahlreiche Schlagzeilen.

Besonders auffällig ist, dass häufig dabei tunlichst die Erwähnung der Investmentbank „Lehman Brothers“ vermieden wurde. Wahrscheinlich fürchtet man dadurch eine Art Schockstarre bei Investoren auszulösen. Beim Bankencrash 2008 hatte sich ja das US-Finanzministerium gegen einen bail out entschieden und die Investment-Bank fallen gelassen.

Die Schlagzeilen dieser Tage müssten informativ vollumfänglich lauten: Bei der am 10. März bekanntgewordenen Bankenpleite der Silicon Valley Bank (SVB) – die am gleichen Tag der US-Einlagensicherungsbehörde (FDIC) unterstellt wurde – handelt es sich nach Lehman Brothers um die zweitgrößte Bankenpleite in der Finanzgeschichte der USA.

Die primäre Frage lautet: Wie viele BANKEN werden noch fallen?

Nur zwei Tage später, Sonntag den 12. März 2023, wurde von den US-Behörden die New Yorker Signature Bank geschlossen. (Ein Bankhaus mit beträchtlichen Krypto-Geschäften.) Schon eine Woche zuvor kündigte der Mutterkonzern „Silvergate CAPITAL“ die Liquidierung der Kryptobank Silvergate an, welche durch die Pleite der Kryptobörse FTX erhebliche Schwierigkeiten bekam. Dies bringt in Zukunft erhebliche Probleme bei der Kooperation zwischen dem klassischen Bankensektor und Kryptobanken mit sich, auch weil das SEN  (Silvergate Exchange Network) nicht weiter betrieben wird.

Äußerst fraglich ist nun, ob die Federal Reserve den Mut hat bei ihrer nächsten Sitzung die Leitzinsen in den USA – wie noch vor kurzem angekündigt – um weitere 25 Basispunkte neuerlich anzuheben. Erste Finanzprofis stellen dies bereits infrage.

Wie geht es an den Börsen weiter. Nachdem die Börsenindizes vergangenen Freitag (10.3.2023) weltweit kräftig abtauchten, kam es am folgenden Montag zur obligatorischen Gegenbewegung an den Börsen, von der sich aber langjährige Finanzexperten sowieso nicht täuschen lassen. Bereits am Dienstag, den 14. März 2023, ging es an den Börsen wieder deutlich nach unten, allen voran natürlich Banktitel, von denen der risikobewusste Anleger sowieso bereits seit Jahren die Finger lässt.

Kenner der Börsen-Materie werden das Geschehen aufmerksam von der „Outlinie“ aus verfolgen und still halten. Denn inwieweit die Sache wirklich gegessen ist und ob noch mit weiteren Kollateralschäden an den Finanzmärkten zu rechnen sein wird, das wird sich erst in den nächsten Wochen oder ev. Monaten herausstellen.

Was war auffällig und sollte erst recht die Alarmglocken schrillen lassen?

Wenn sich relativ schnell Politiker hinstellen und behaupten, man hätte die Situation unter Kontrolle, dann ist dies erst recht ein Anzeichen dafür, dass „Feuer am Dach“ ist.

13.3.2023:  Nach SVB-Kollaps: Biden fordert schärfere Regeln
Die Amerikaner könnten darauf vertrauen, dass das US-Bankensystem sicher sei, sagte US-Präsident Joe Biden in Washington. Kunden der Silicon Valley Bank zogen zuletzt Milliarden von Dollar ab.

Wir meinen, so etwas sind doch nur noch abgedroschene Phrasen, denn seit der Finanzkrise 2008/2009 hätt man genug Zeit gehabt schärfere Regeln zu implementieren und die Banken schärfer zu kontrollieren.

14.3.2023: Scholz zu Bankenkrise – „Es gibt keinen Grund zur Sorge in Deutschland

Die beide berühmte Ratingagenturen Standard & Poors sowie Fitch hatten am 15.3.2023 die „FIRST REPUBLIC Bank“ auf hoch spekulativ  BB+ bzw. BB herabgestuft. Die Einlagen dieser Bank sollen mit rund 180 Milliarden US$ etwa jener Größe entsprechen der jetzt pleite gegangenen SVB und der Signature Bank. Manches Online Finanzmedium deklariert jene Bonitätsstufen gar als „JUNK“ = Ramschniveau, was aber übertrieben und zudem falsch ist. Die First Republic Bank mit Einlagen in Höhe von gut 180 Milliarden Dollar (Stand 2021) hat in etwa die Größe der beiden kürzlich pleite gegangenen Silicon Valley Bank und der Signature Bank.

Quelle: https://unser-mitteleuropa.com/banken-crash-fallen-jetzt-die-dominosteine/