Um Trump zu schlagen, rücken Biden und Obama nun sogar zusammen an. Das Drama der Demokraten wird am Wochenende vor den Midterms offensichtlich.Mit einem Mal ist Donald Trump bereit, alles zu geben. Schlampig und lustlos wirkten seine Auftritte in den vergangenen Monaten. Das Publikum bei den vielen Rallys im ganzen Land schien auch zunehmend gelangweilt von den immergleichen Geschichten ihres 2020 aus dem Amt gefegten Präsidenten: der Wahlbetrug, die Mauer und die bösen Demokraten.In Pennsylvania wirkt an diesem Wochenende alles anders. Auf einem kleinen Flughafen östlich von Pittsburg landet Trump zum ersten Mal seit langer Zeit wieder mit seinem großen Flugzeug.

 

Bekannt ist die blau-weiß-rot lackierte Boeing 757 als «Trump Force One» seit seinem ersten Präsidentschaftswahlkampf im Jahr 2016. Sie dient nicht nur zum Protzen. Sie ist ein Symbol des Machtanspruchs. Das Publikum wirkt elektrisiert. «Four more years!» ruft die Menge immer wieder. Bald soll es so weit sein. Am 14. November, so heißt es, soll Trump seine neue Kandidatur für eine zweite Amtszeit bekannt geben. Das wäre genau der Tag, an dem er vor dem Untersuchungsausschuss des US-Kongresses zum 6. Januar aussagen soll.Der Kampf des MAGA-KönigsJe größer der Sieg der Republikaner bei den Zwischenwahlen, desto besser für Trump: politisch, wirtschaftlich und auch juristisch. Der Bundesstaat Pennsylvania ist dafür entscheidend.Midterms in den USA: Das steht auf dem SpielSollte dort der Sitz für den Senat an den Kandidaten Mehmet Oz, einen Trumpisten, gehen, könnte seine Partei sogar in beiden Parlamentskammern die Mehrheit erringen.

 

Trump will die blauen Demokraten mit einer «Red Wave», besser noch einem «Red Tsunami», versenken.Hinter Trumps Rednerpult auf dem Flugfeld wurde die sonst übliche Zuschauertribüne nicht aufgestellt. Das Flugzeug ist heute wichtiger als die jubelnden Unterstützer. Die Fernsehkameras sollen es einfangen. Langsam rollt die Maschine ins Fernsehbild. Die weißen Buchstaben auf der Seite prägnant in Szene gesetzt: T — R — U — M — P. Auf seinem Kopf die rote «Make America Great Again»-Kappe, schreitet der 45. Präsident der Vereinigten Staaten die Gangway herunter.Trump ist in seinem Element. Im Battleground-State Pennsylvania berichten auch die großen Medien wieder über eine seiner Reden. Fox News, MSNBC und sogar CNN. Denn an diesem Samstagabend sind noch zwei andere Präsidenten anwesend. In Philadelphia kämpfen Barack Obama und Joe Biden zum ersten Mal in diesem Wahlkampf sogar gemeinsam auf einer Bühne für die Kandidaten der Demokraten. Als Trump bei Pittsburgh zu reden beginnt, sind Obama und Biden in Philadelphia schon fertig. Trump weiß, die Primetime gehört jetzt ihm.»Ich bin der MAGA-König!», ruft er und macht sich damit über seinen Nachfolger im Weißen Haus lustig. Joe Biden hatte in den vergangenen Monaten immer wieder vor den extremen Trumpisten gewarnt und Trump als deren «großen MAGA-König» betitelt. Die Demokraten seien keine Sozialisten mehr, sondern längst Kommunisten, sagt Trump. Als er davon spricht, wie findig seine Gegner beim Fälschen von Stimmzetteln seien, offenbart Trump dann sogar seine eigene anti-demokratische Strategie. «Es kommt nicht mehr auf die Kandidaten an, sondern auf jene, die die Stimmen auszählen», sagt er. Es ist ein Hinweis auf seine Strategie, künftig Wahlen in seinem Sinne zu manipulieren.

 

Quelle: https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/usa/id_100075754/der-dreikampf-von-biden-trump-und-obama.html