In vielen Regionen der Welt herrschen ungerechte Arbeitsverhältnisse. Auch Deutschland profitiert davon, das Lieferkettengesetz soll Missstände abstellen. Nun äußert sich eine Expertin.
«Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz» ist ein ziemlich sperriges Wort für eine gut gemeinte Sache. «Das Gesetz regelt die unternehmerische Verantwortung für die Einhaltung von Menschenrechten in den globalen Lieferketten», so heißt es auf der Internetseite des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, in Kraft getreten ist es am 1. Januar 2023.
Anahita Thoms, Juristin, Expertin für internationalen Handel und Partnerin der Großkanzlei Baker McKenzie, hat sich nun in einem Interview mit ntv.de dazu geäußert. «Es gibt Studien und auch ein Online-Tool, die untersuchen oder errechnen, wie viel Sklavenarbeit hinter dem Lebensstil eines jeden steckt», erklärt Thoms darin. Um dann zu erklären, dass statistisch gesehen «zwischen 30 und 50 Sklaven» in Hinsicht des Lebensstils für jeden Deutschen indirekt beschäftigt sind.
«Deshalb muss man sich mit diesem Thema ernsthaft beschäftigen», betont Thoms. Was sagt die Juristin aber zum Lieferkettengesetz, das Unternehmen in Deutschland mit mehr als 3.000 Mitarbeitenden besondere Pflichten auferlegt, um Missbrauch von Arbeitskräften auszuschließen?