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Russland wird sich auf Angriffe tief im Landesinneren vorbereiten müssen. Das kündigte der ukrainische Geheimdienstchef Kyrylo Budanow an.

Der ukrainische Militär-Geheimdienstchef Kyrylo Budanow erwartet mehr Angriffe auf russisches Gebiet. Die Schläge würden «tiefer und tiefer» in Russland durchgeführt, sagte er in einem Interview mit dem US-Sender ABC News.

Gefragt, ob die Ukraine für die jüngsten Explosionen auf dem russischem Militärflughafen Engels-2 verantwortlich sei, wollte der Militär keine direkte Antwort geben. «Darüber kann ich nach dem Krieg sprechen», sagte Budanow. Er sei aber sehr froh, diese Angriffe gesehen zu haben.Im Dezember waren zwei russische Militärflughäfen offenbar von Drohnen angegriffen worden. Beim jüngsten Vorfall nach Weihnachten Hunderte Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt kamen drei Menschen ums Leben. Kiew hatte sich nicht offiziell für die Schläge verantwortlich erklärt.

Konkreter äußerte sich der Chef des HUR zu militärischen Aktivitäten auf der von Russland besetzen Krim. Diese sei ukrainisches Gebiet. «Wir können jede Waffe auf unserem Staatsgebiet verwenden», sagte er. Für März sagt Budanow die «heißesten Kämpfe» voraus und kündigt eine ukrainische Offensive für das Frühjahr an. «Dann werden wir weitere Befreiungen besetzter Gebiete sehen und die letzten Niederlagen der Russischen Föderation».

Nach seinen Erkenntnissen gehen Russland langsam Waffen und Munition aus, und Moskau muss «billigeres» Material in großer Menge einsetzen, wie die iranischen Kamikaze-Drohnen. Er hofft, bald amerikanische Schützenpanzer vom Typ Bradley zu erhalten. «Wir warten auf sie. Sie werden die Kampffähigkeit unserer Einheiten erheblich verbessern.»Die US-Regierung zieht die Lieferung von Schützenpanzern des Modells «Bradley» an die Ukraine in Erwägung. Die gepanzerten Kettenfahrzeuge verfügen laut US-Militär normalerweise über eine Kanone, ein Maschinengewehr sowie panzerbrechende Raketen. US-Präsident Joe Biden bejahte am Mittwoch die Frage eines Reporters, ob die Lieferung der Schützenpanzer an die Ukraine von der Regierung erwogen werde. Er nannte keine Einzelheiten. Damit blieb zunächst unklar, welche Modellvariante des «Bradley» für Kiew in Frage käme. Gestern hatte Frankreich angekündigt, leichte Kampfpanzer vom Typ T072 der Ukraine zu liefern. Deutschland plant, den Flakpanzer Gepard zur Verfügung zu stellen, ein Termin steht aber nicht fest.

Quelle: https://www.t-online.de/nachrichten/ukraine/id_100106658/ukraine-rechnet-mit-weiteren-angriffen-tief-in-russland.html