Das sagen Promi-Mamas zur selbsternannten Sprachpolizei

Schluss mit Mamas, Muttis und Müttern?

Am Samstag berichtete die Tagesschau online über einen Gesetzesentwurf des Familienministeriums, nach dem es Sonderurlaub nach der Geburt künftig nicht mehr nur für Mütter, sondern auch für Väter geben soll. Die Tagesschau machte daraus: „Der Partner oder die Partnerin der entbindenden Person soll künftig zwei Wochen nach der Geburt freigestellt werden.“

„Entbindende Person“ statt Mutter? Auweia! Nachdem es für die selbst ernannte Sprachpolizei massenhaft Kritik und Häme hagelte, ruderte die Redaktion zurück, fügte den Begriff Mutter wieder ein. Begründung: Es habe zu „Missverständnissen“ geführt.

Was denken Promi-Mamas über den gewagten Vorstoß, das Wort „Mutter“ aus dem deutschen Sprachgebrauch zu verdrängen? BILD fragte nach.

Schlagerstar Michelle (51, drei Töchter)

„Selten fehlen mir die Worte, aber das ist wirklich der größte Schwachsinn, den ich je gehört habe. Es ist traurig, dass über so etwas überhaupt geredet und es sogar in der Tagesschau thematisiert wird. Wieso müssen wir uns alle mittlerweile jeden Schwachsinn aufzwingen lassen? Ich bin stolz darauf, eine Mutter zu sein, ebenso wie ich stolz darauf bin, eine Frau zu sein. Das Wort ,Mutter‘ hat für mich eine sehr große Bedeutung, und ich kann mir nicht vorstellen, dass es in der Demokratie, in der wir doch leben, eine Mehrheit gibt, die das anders sieht. Es gibt wirklich Wichtigeres.“

Entertainerin und Mutter Désirée Nick (66, ein Sohn)

„Ich empfinde es als Privileg, dass ich eine Frau und Mutter bin.“

Ursula von der Leyen (64, Präsidentin der EU-Kommission und siebenfache Mutter)

„Wenn junge Paare für ein Neugeborenes Verantwortung übernehmen, sind beide unersetzlich. Aber Mütter bleiben immer Mütter, diesen Titel kann man nicht verbessern.“

TV-Legende Marie-Luise Marjan (82, „Mutter Beimer“, kinderlos)

„Sobald eine Frau ein Kind geboren hat und Verantwortung übernimmt, ist sie eine Mutter, vorher ist sie eine Gebärende. Ich bin stolz darauf, Mutter Beimer genannt zu werden – auch, wenn es nur eine TV-Rolle ist.“

Schauspielerin Uschi Glas (79, Dreifach-Mutter)

„Ich bin entsetzt!!! Dass darüber allen Ernstes überhaupt auch nur nachgedacht wird. Dieses ganze Wirrwarr mit der Verunstaltung unserer Sprache ist bereits schlimm genug, doch das jetzt setzt dem Ganzen die Krone auf. Ich werde nie den Moment vergessen, als meine drei Kinder zum ersten Mal Mami zu mir sagten. Dieses Glücksgefühl kann nur eine Mutter empfinden.“

TV-Moderatorin Birgit Schrowange (64, ein Kind)

„Ich bin Mutter und möchte nicht als entbindende oder gebärende Person betitelt werden.“

SPD-Politikerin Doris Schröder-Köpf (59, 3 Kinder)

„Das hört sich an wie ein Aprilscherz?!“

Unternehmerin Dana Schweiger (55, vier Kinder)

„Wer hat sich das ausgedacht? Ich finde es diskriminierend, dass sie denken, dass der Begriff Mutter für Mütter diskriminierend ist. Ich finde, es ist vor allem gegenüber Adoptivmüttern diskriminierend! Denn Mutter zu sein, bedeutet nicht nur zu gebären. Was ist denn, wenn man ein Neugeborenes adoptiert? Oder ein homosexuelles Paar mit einem neugeborenen Baby? Gebärend passt dann doch auch nicht? Eine Mutter wird doch nicht nur über das Gebären definiert.“

Die Unternehmerin weiter: „Eine Mutter ist viel mehr. Eine Mutter ist eine Lebensbegleiterin, ein Vorbild, eine persönliche Lebenslehrerin. Ich bin stolz, eine Mutter zu sein, weil es mein Lebenssinn ist, meine Kinder zu begleiten und ihnen beizubringen, gute Menschen zu sein. Wenn man das schafft, dann hat dein Leben einen Sinn. Mutter zu sein, hat was mit Vorbildsein und Liebe zu tun.“

Mehr: https://www.bild.de/unterhaltung/leute/leute/tagesschau-strich-mutter-promi-mamas-zur-diskriminierungs-debatte-83425494.bild.html